Blasenerkrankungen
Blasenerkrankungen sind leider nicht selten bei Kaninchen. Man erkennt sie meistens daran, dass das Kaninchen vermehrt uriniert und der Urin eventuell auch rötlich verfärbt ist. Diese Verfärbung kann aber auch durch Futter hervorgerufen werden, wobei jedoch normal uriniert wird und die Süßen sich ganz normal wie immer verhalten. Je schmerzhafter die Erkrankung für die kleinen ist, desto mehr werden sie auch das Fressen einstellen. Die möglichen Ursachen einer Blasenerkrankung können Blasensteine, Harngries oder bakterielle Infektionen sein. Ist man sich unsicher ob die Verfärbung des Urins fütterungs- oder krankheitsbedingt ist, sollte man auf jeden Fall dem TA eine Probe reichen.
Durchfall
Hat ein Kaninchen Durchfall, sind die Kötel nicht mehr rund geformt, sondern flüssig. Oft sind dann auch After und die Hinterpfötchen verklebt. Durchfall kann viele Ursachen haben: bakterielle Infektionen, falsches Futter oder falsche Futterumstellung oder auch Magen-Darm-Parasiten. Durchfall kann besonders für junge Kaninchen tödlich sein, daher immer sofort zum TA damit!
Verstopfung
Eine Verstopfung erkennt man leicht daran, dass das Tier keine Kötel mehr absetzt. Eine Ursache dafür kann die Trommelsucht sein, bei der der Magen sich aufbläht und somit Schmerzen verursacht. Ebenfalls wird auch hier dann meistens das Fressen eingestellt. Die andere, lebensbedrohliche Ursache der Verstopfung kann eine Überladung des Magens sein. Der Magen ist wie bei der Trommelsucht aufgebläht, was von stark blähendem Futter (z.B. Kohl) herrühren kann. Da Kaninchen nicht erbrechen können, können sie den Überladenen Magen auch nicht entleeren. Dieser drückt somit auf Herz und Lunge, den Tieren geht es sichtbar immer schlechter. Die Magenüberladung endet ohne Behandlung qualvoll mit dem Tod.
Hier noch ein Link zur Verdauung.
Zahnfehlstellungen
Kaninchen besitzen im Oberkiefer das deutlich sichtbare Schneidezahnpaar. Hinter diesem befindet sich noch ein wesentlich kleiners Paar. Im Unterkiefer findet man nur 2 Schneidezähne, außerdem insgesamt 12 Backenzähne im Oberkiefer sowie 10 Backenzähne im Unterkiefer. Die Zähne wachsen ein ganzes Leben lang ständig nach. Insbesondere durch Heu werden die Zähne beim zermahlen so stark beansprucht, dass sie dadurch optimal abgenutzt werden. Durch Trockenfutter, Drops und andere ungesunde Sachen werden die Backenzähne nicht mehr "abgeschliffen", sie wachsen also "unaufhaltsam", bilden evtl. noch Spitzen und bohren sich in Zunge oder Backenschleimhaut. Außerdem können die Zähne bei der falschen Ernährung auch noch schief wachsen, sodass in beiden Fällen das Kaninchen das Fressen vor lauter Schmerzen ganz einstellen wird. Ein Zeichen für eine Zahnfehlstellung kann auch starkes Sabbern sein. Sollte ein Tier irgendein Anzeichen auf eine Zahnfehlstellung haben, dann natürlich ebenfalls sofort zum TA!
Haarballenbildung
Kaninchen bekommen ja bekanntlich ebenfalls Sommer- und Winterfell. Sie putzen sich dabei wie Katzen, verschlucken ihre Haare. Aber anders als Katzen können Kaninchen diese Haare nicht wieder ausbrechen. Somit bleiben die Haarballen als "Steine" im Magen liegen und führen evtl. zu einer Magenüberladung Somit also beim Fellwechsel ständig auch ein Auge auf die Kötel haben - die evtl. vereinzelt durch ein paar Härchen zusammen gehalten werden. Das ist ein sicherer Vorbote für Haarballenbildung. Hier hilft vorbeugend eine Maltpaste, sowie Bürsten des Tieres.
Myiasis
Myiasis ist ein Madenbefall der kleinen. Er tritt am häufigsten in den warmen Sommermonaten auf. Fliegen legen ihre Eier in offene Wunden, den After oder einfach nur in Fell ab, die Larven ernähren sich dann von lebendem und totem Gewebe, sowie Körperausscheidungen und Darminhalt, bohren sich durch die Haut. Die am häufigsten von Madenbefall betroffenen Kaninchen sind geschwächte Tiere, z.B. durch Durchfall oder sonstige Erkrankungen. Vorsorglich hilft, die Tiere täglich nach Maden zu untersuchen, denn wirklich auffällig wird der Befall erst, wenn die dicken weißen Maden zu sehen sind. Natürlich muss bei einem Madenbefall unverzüglich der TA aufgesucht werden!
Myxomatose
Myxomatose ist eine Infektionskrankheit. Genauer gesagt eine Pockenviruserkrankung, wird auch "Kaninchenpest" genannt. Besonders bei Wildkaninchen tritt Myxo häufig und seuchenartig auf - vorzugsweise im Frühjahr und Sommer. Übertragen wird die Krankheit durch blutsaugende Insekten, z.B. Mücken, Flöhe, Zecken. Die ersten Symptome treten 3-5 Tage nach der Ansteckung auf. Hierbei sind die Augenlider geschwollen und gerötet, die Augen zeigen weißlichen Ausfluss. Schnell schwellen dann auch Nase, Lippen, Afterbereich an und die Tiere fressen nicht mehr. Vorbeugend ist das Tier alle 6 Monate zu impfen, denn wenn die Krankheit einmal ausgebrochen ist, ist es das beste das Tier einzuschläfern, denn heilbar ist Myxomatose nicht, das Kaninchen wird einen qualvollen Tod sterben.
Rabbit Haemorrhagic Disease
kurz - RHD. Ebenfall eine Infektionskrankheit. Auch bekannt unter dem Namen Chinaseuche, da die Krankheit erstmals in den 80er Jahren in China auftrat. Anstecken können die Tiere sich durch andere Kaninchen, aber auch durch uns Menschen, unsere Schuhe oder Futter von draußen kann Krankheitserreger mitbringen. Besonders bei draußen lebenden Tieren ist eine Impfung also unbedingt nötig. RHD ist hochansteckend, und die Tiere sterben bereits Stunden bis wenige Tage nach der Ansteckung. Auch hier gibt es keine Heilung, Symptome sind Fieber, Appetitlosigkeit, blutende Körperöffnungen. Ab der 6. Woche können die Tiere alle 12 Monate geimpft werden.
Pasteurellose
Der Kaninchenschnupfen. Die Erreger werden mit der Nahrung aufgenommen oder eingeatmet. Die Symptome beginnen mit einem kurzen Niesen, während dem es dem Tier aber allgemein bestens wie immer geht. Später wird dann fast ständig mit wässrigem, eitrigem Ausfluss geniest. Die Härchen der Nasenöffnung verkleben dann oft, außerdem kann es zu einer Bindehautentzündung kommen. Häufig sind bei Pasteurellose auch Mittel- und Innenohr betroffen (Schiefhaltung des Kopfes). Wird Pasteurellose nicht behandelt, kann die Krankheit auch erst Jahre nach der Infektion zum Tode führen.
E.cuniculi
Enzephalotozoon Cuniculi ist die häufigste Ursache bei einer schiefhaltung des Kopfes. Auch treten dann Lähmungserscheinungen der Hinter- sowie Vorderläufe auf, Gleichgewichtsstörungen und fehlende Koordination. Ursachen können eine Mittelohrentzündung durch Pasteurellose, Milben, Tumore, Viren, Giftstoffe und sogar fehlerhafte Ernährung sein. Die Krankheit bricht nur bei 20% der infizierten Kaninchen aus. Ein Tier unter 10 kann daran erliegen, wobei dies meistens eine Folgeerkrankung oder eine Reaktion auf schlechte Haltungsbedinungen ist. Schon alleine das schnüffeln an "verunreinigter" Nahrung kann zum übertragen der Krankheit führen. Symptome sind der bereits erwähnte schiefe Kopf, massive Koordinationsstörungen, das Kaninchen dreht sich ständig im Kreis oder verbiegt krampfartig das Köpfchen. Natürlich wieder umgehend zum TA.#+
Kokzidien
Kokzidien sind Einzeller, die in den Zellen der Darmschleimhaut (Darmkokzidiose)oder den Gallengängen (Leberkokzidiose)schmarotzen. Die Schädlinge entwickeln sich in einem mehrphasigem Zyklus, nachdem Oocysten mit dem Kot ausgeschieden wird. Diese Oocysten reifen innerhalb von einem bis sechs Tagen im Einstreu und werden dann als infektionstüchtige Schädlinge von den Kanichen aufgenommen. Viele Kaninchen sind infiziert, ohne selber zu erkranken. Symptome für Kokzidien sind Gewichtsverlust, und schleimiger bis evtl. blutiger Durchfall. Bei der Leberkokzidiose entzünden sich die Gallengänge und die Leber schwillt an. Ebenfalls magern die Tiere ab, Durchfälle sind bei der Leberkokzidiose eher selten. Hier sind ältere Tiere stärker betroffen als Jüngere. Beide Kokzidiosen enden ohne eine Behandlung tödlich.
